Xerxes Ach ‹inside – outside›

18.8.-23.9.2017

Eröffnung: 17.8.2017, 18-20h

Die Bilder von Xerxes Ach (1957, Esslingen a.N. D) sind auf den ersten Blick monochrome Farbkompositionen. Er mischt seine Farben selbst, experimentiert immer wieder mit deren Konsistenz und Zusammensetzung und trägt diese dann Schicht für Schicht auf das Baumwollgewebe auf. Das Licht trifft so auf unterschiedliche Materialien, wird auf verschiedenste Weise gebrochen und erzeugt abstrakte Bildkompositionen, die er auf diese Weise geheimnisvoll zum Leuchten bringt. Diese Lichterscheinungen verkörpern einen ganz eigenen Mikrokosmos, ein unergründliches Universum, in dem man beim Betrachten Raum und Zeit verliert.

‹inside – outside›, so der Titel der Ausstellung, verweist einerseits auf die subjektive Herangehensweise des Künstlers an die Bilder, das Inside. Xerxes Ach bedient sich fotografischer Vorlagen, obwohl das in seinem Werk nicht so direkt sichtbar ist. Er sammelt Bilder aus Zeitschriften, Bildbänden und vermehrt aus dem Internet von fernen Gegenden mit Wüsten- oder Meereslandschaften. Nicht ihre örtliche Tatsächlichkeit fasziniert Xerxes Ach, er sucht sie nach ihren Farbwelten, nach ihren koloristischen Atmosphären ab. Er spricht davon, dass er ihnen die Farbe «extrahiere», sie in Energie verdichte. Er malt Vorstellungen nach, die sich zwar durch Fremdbilder stimulieren lassen, eigentlich aber in seinem Unbewussten angelegt sind und in den Bildern eine suggestive Realität annehmen. Dabei sind es vor allem Farben und durch sie erzeugte Stimmungen, die ihn ansprechen. Ihn interessiert, wie Farben sich durch Lichteinwirkung, durch Materialien und Oberflächenstrukturen verändern. Seine Werke sind rekonstruierte Erinnerungen an ein Farberlebnis oder eine Stimmung, die nur der Künstler selbst kennt. Diese Flüchtigkeit des Lebens, die Vergänglichkeit geistiger Ereignisse und die Erkundung intuitiver, sinnlicher Erkenntnis widerspiegelt sich in Achs Werken immer wieder.

Für Xerxes Ach ist Malerei materielles Neben-, Mit- und Übereinander von Farben. Die Effekte ihres Zusammenspiels bewirken beim Betrachten visuelle Erfahrungen, die mehr erscheinen lassen als materiell fassbar ist. Hier sind wir nun beim Outside angelangt. Was bewirken die Bilder beim Betrachter? Sie werden durch die verschiedenen Seherfahrungen beeinflusst und transformieren sich in sinnliche und ästhetische Reize. Der Betrachter verliert sich in einem geistigen Erlebnis, taucht ein in die Welt dieser Sehnsuchtsbilder.

Für die Ausstellung in der Galerie Bernhard Bischoff & Partner hat Xerxes Ach wochenlang die Nächte durchgearbeitet und eine ganze Reihe neuer Werke aus der Serie „Cosmic Light“ geschaffen. Der Titel verweist auf universelle Kräfte, der Betrachter taucht in bewegte Lichter und unbestimmte Räume ein.

Alle Fotos: Bildkultur, Markus Mühlheim