Elsbeth Böniger Christian Indermühle

3.11.-2.12.2017

Eröffnung: 2.11.2017, 18-20h

Elsbeth Böniger ist eine leidenschaftliche Sammlerin und trägt unterschiedlichste Materialien zusammen, aus denen sie ihre Inspiration, ihre Ideen schöpft. Besonders die Oberflächen nehmen in ihrem Werk eine zentrale Stellung ein. So faszinieren die Umgebung reflektierenden Spiegeloberflächen oder die undefinierbare Konsistenz vielfach aufgetragener Schichten. Die Werke pendeln zwischen absoluter, geplanter Perfektion und zufälligen Resultaten ausgedehnter Forschungen. Allen Arbeiten ist eine stark haptische Komponente gemein. Man möchte berühren, betasten. Die Strukturen drängen sich durch die gewählten Materialien auf, wie Netze, Unebenheiten, Lacke, Gummi oder Beton, und werden verwoben zu einer Gesamtheit aus Format und Technik.
Ihre alchemistische Malerei ist ein uferloses Aneinanderreihen, wobei immer wieder neue Bilder beim Betrachten auftauchen. Es ist wie ein unsichtbares Erahnen unter Wasser, im Meer, mit immer neuen Inseln, die sich aus Kratern bilden. Ihre Skulpturen sind imaginierte, impressionistische Arbeiten, im Riff der Malerei gefunden. Das eine ergibt das andere, wie ein Parcours in ihrem Privatarchiv.

Christian Indermühle verewigt Natur und Kultur gleichberechtigt in eindrücklichen Bildern mit seiner Kamera. Wie entrückt, offenbaren sich Landschaften oder Architekturaufnahmen von berauschender Schönheit. Immer wieder sucht er geheimnisvolle Orte auf und fängt dort spezielle Lichtmomente ein. Die Bilder werden zu einer Art Archetypen, zu kolossalen, zeitlosen Dokumenten der Welt. Ihn interessieren verschiedenste Formen von “Werden“ und “Vergehen“ – was sich eindrücklich an den gezeigten Arbeiten ablesen lässt. Das Zusammenspiel zwischen Fotografie und Architektur wird auf faszinierende Art und Weise in seinen Bildern inszeniert. Nachtaufnahmen aus den Alpen, Urwaldaufnahmen, Industrieaufnahmen oder entrückte Berg- und Meerlandschaften waren bisher zu sehen. In der letzten Zeit hat sich Indermühle vermehrt mit dem Stilleben befasst.

Die beiden Kunstschaffenden stellen nicht nur gemeinsam aus, sondern über die letzten Jahre haben sie zusammen eine Werkkomposition kreiert. Von der Malerin Böniger stammen die Hintergründe der Arrangements aus Früchten, Blüten und Kunstgegenstände aus fernen Ländern, welche sie selber gesammelt hat. Diese Stillleben hat Indermühle fotografiert und lässt so kleine Welten entstehen.