Loop Barcelona 14
5.-7.6.2014
Die im Spannungsfeld zweier Kulturen aufgewachsene Quynh Dong (*1982) untersucht in ihren Arbeiten das Fremdsein, bzw. das “Nirgends-zu-Hause-Sein“ von sich selbst und ihres unmittelbaren Umfelds. Schonungslos legt sie Bruchstellen in der eigenen Biographie auf und verarbeitet ihre asiatische Herkunft in sehr direkten Performances oder eindrücklichen Installationen. Althergebrachte, zum Teil seltsam anmutende Traditionen und Zeremonien transferiert sie behutsam in die westliche Welt und hinterfragt damit vielschichtig ihre Existenz. Sie tut dies einerseits, um auf kulturelle Differenzen und Missverständnisse hinzuweisen, andererseits aber auch, um sich diese für sie selber als verloren geglaubten Handlungen in Erinnerung zu rufen, ja, sie überhaupt erst richtig bewusst wahrzunehmen. Sie durchleuchtet ihr Leben konsequent und wählt daraus einzelne Episoden aus, um diese mit den kollektiven Erinnerungen aus der Familien- und Weltgeschichte zu verweben. Ihr nahe stehende Menschen werden oft zu wichtigen Referenzpunkten in ihrem sich aufbauenden und gleichzeitig auflösendem Beziehungsgeflecht, nicht zuletzt, weil sie als eine Art unmittelbare Zeugen Schlüsselrollen in Dongs Arbeiten übernehmen.