Andrea Heller
12.1. – 24.2.2024
Andrea Heller (*1975) studierte Bildende Kunst an der Hochschule für Bildende Künste in Hamburg und der Zürcher Hochschule der Künste, arbeitete in der Folge u.a. mit einem Atelierstipendium in Paris und lebt mit ihrer Familie in Evilard und arbeitet in Biel.
Die Künstlerin arbeitet in unterschiedlichen Medien, wobei ihre Tusch- und Aquarellzeichnungen – nebst Objekten und Assemblagen, Scherenschnitten und textbasierten Arbeiten – die Basis ihres Schaffens bilden. Ihr Formenvokabular ist weder durchwegs figürlich, noch wirklich abstrakt. Es dominieren sinnlich-abgründige Stimmungen – Humorvolles, Poetisches, aber auch Unheimliches. Stets scheint den organischen Gebilden und geometrischen Strukturen eine narrative Metaebene eingeschrieben; es bleibt aber den Betrachtenden überlassen, daraus eine eigene Geschichte zu spinnen. Warum sich ihre Bildfindungen bevorzugt im Grenzbereich zum Abstrakten bewegen, erklärt sie folgendermassen: «In der Abstraktion liegt ein Multipotenzial eingefangen. Ich stelle eine Auswahl von möglichen Themen oder Fragestellungen bereit, die dann mit dem mitgebrachten Gedankengut des Betrachters durchmischt wird.»
Typisch für Andrea Hellers Vorgehen ist der Bildaufbau. Bestimmte Gesten werden wiederholt, grössere Formen setzen sich aus kleineren zusammen oder folgen einem von der Künstlerin festgelegten Regelwerk. Welche Motive dabei entstehen, ergibt sich indes erst im Arbeitsprozess. Andrea Heller geht nicht mit dem fertigen Sujet im Kopf ans Werk, sondern nähert sich ihm malend und zeichnend. Die Künstlerin lässt die Situation in ihren Bildern und Installationen bewusst offen. Es können Landschaften oder Architekturen sein, amorphe Gebilde welche an die Wissenschaft und die Natur erinnern. So entstehen Papierarbeiten, welche aus dem organischen und architektonischen Wachsen und so ein Spannungsfeld zwischen Gebautem und natürlich Gewachsenen ergeben.
In der ersten Einzelausstellung in der Galerie Bernhard Bischoff & Partner präsentiert Andrea Heller nebst Papierarbeiten eine Vielzahl an neuen Objekten aus Glas. Sinnliche Rundungen erinnern an weibliche Formen, vergebens sucht man einen „Eingang“ ins Objekt, obwohl die verschlungenen Formen suggerieren, dass irgendwo das Innere berührt werden kann.