Andrea Heller Dominik Stauch ‹GAZE-TRACKING›
25.5. – 30.6.2018
Eröffnung Donnerstag 24.5.2018, 18-20h
In Zusammenarbeit mit dem Kunstraum Oktogon, zeigen wir an zwei Standorten die neusten Arbeiten von Andrea Heller (*1975) und Dominik Stauch (*1962). So verschieden die Werke der beiden Künstler auf den ersten Blick erscheinen mögen, verbindet sie etliche gemeinsame Interessen in ihren Arbeitsprozessen. Rhythmus, Farbe, Bewegung sind tragende Elemente in ihren Werken. Beiden Künstler gemein sind die vielschichtigen Bedeutungsebenen, die auf dem Dialog zwischen Idee, Sprache, Kultur und Zeit gründen und immer wieder neue Projektionsräume eröffnen.
Andrea Heller studierte Bildende Kunst an der Hochschule für Bildende Künste in Hamburg und der Zürcher Hochschule der Künste, arbeitete in der Folge u.a. mit einem Atelierstipendium in Paris und lebt und arbeitet heute in Evilard und Biel.
Die Künstlerin arbeitet in unterschiedlichen Medien, wobei ihre Tusch- und Aquarellzeichnungen – nebst Objekten und Assemblagen, Scherenschnitten und textbasierten Arbeiten – die Basis ihres Schaffens bilden. Ihr Formenvokabular ist weder durchwegs figürlich , noch wirklich abstrakt. Es dominieren sinnlich-abgründige Stimmungen – Humorvolles, Poetisches, aber auch Unheimliches. Stets scheint den organischen Gebilden und geometrischen Strukturen eine narrative Metaebene eingeschrieben; es bleibt aber den Betrachtenden überlassen, daraus eine eigene Geschichte zu spinnen. «In der Abstraktion liegt ein Multipotenzial eingefangen. Ich stelle eine Auswahl von möglichen Themen oder Fragestellungen bereit, die dann mit dem mitgebrachten Gedankengut des Betrachters durchmischt wird.»
Der in Thun lebende Dominik Stauch, der mit Videoarbeiten begonnen hat, knüpft in seinem Werk immer wieder an ästhetische Formen und ideelle Inhalte aus der Popkultur an. Der Künstler arbeitet an einer konsequenten “Erweiterung“ der Malerei, indem er unterschiedlichste Medien (Ölmalerei, digitale Prints, Computeranimationen, Installationen und Skulpturen) kombiniert, dabei aber stets der Farbtheorie treu bleibt. Er ist Maler geblieben, das stimmige Zusammenfügen von Farben und Formen ist sein Ziel. Die Reduktion auf geometrische Grundformen lässt ihm dabei den nötigen Spielraum, seinen konzeptuellen Ansatz mit neuester Technik in Einklang zu bringen.
Genau wie Andrea Heller setzt Dominik Stauch mental stark auch auf die Regeln der Assoziationen: «Ist etwas gegeben und gesetzt, haben alle eine andere Perspektive und andere Vorkenntnisse. Das fasziniert mich.» Seine Arbeit ist – und das zieht sich wie ein roter Faden seit Langem durch – formal streng und kontrolliert. Dennoch schimmert immer wieder Biografisches durch. Das ergibt eine Spannung, eben weil diese Werke nie direkt autobiografisch wirken.