‹BEAUTY IS THE NEW PUNK› – Com&Com (Marcus Gossolt / Johannes M. Hedinger)!
15.1.–6.3.2010
Com&Com arbeiten an der Schnittstelle von Kunst und Medien und hinterfragen diese auf vielschichtige Art und Weise. Für ihre multi- und transmedialen Kunstprojekte bedienen sie sich verschiedenster Kunstgattungen wie etwa Film, Musik, Text, Fotografie, Zeichnung, Skulptur, Installation oder Malerei. Die verschiedenen Werkgruppen führen zu komplexen, theoretisch-ästhetischen Diskursen und verstehen es, stets aufs Neue zu irritieren und faszinieren. Waren es bislang vor allem gross angelegte Medienprojekte (etwa C-Files, Side By Side oder Mocmoc), die von sich reden machten, traten beim Multimediaprojekt The Big One erstmals Acrylbilder inm Erscheinung, zwar (“Neben-“)Produkte aus dem gleichnamigen Spielfilm; aber doch als eigenständige Werkgruppe. Mit der Erfahrung, klassische Kunsttechniken in die Arbeiten einfliessen zu lassen, begann eine intensive Suche, wie sich das Werk weiterentwickeln könnte.
Im Jahr 2009 befreit sich das Künstlerduo mit dem Verfassen des ersten “postironischen Manifests“ nach dreizehn Jahren erfolgreicher Zusammenarbeit von allem Bisherigen, um “Neues“ zu ermöglichen. Nach eher theoretischen Ansätzen der früheren Arbeiten, fliessen neue/alte Techniken und Inhalte in die Produktion ein. Die bewusst gewählte Zäsur dient dazu, die künstlerische Arbeit selbstreflektiv zu überdenken sowie inhaltlich und formal neu auszurichten: Com&Com hat mit den Methoden der Ironie und Provokation gebrochen. Es ist der Beginn einer neuen Schaffensphase mit einem radikal veränderten Kunstverständnis: Die Wiederentdeckung der Schönheit im Alltag und im Einfachen steht neu ebenso im Zentrum, wie die Huldigung des Authentischen, Unverbrauchten. Mit ihrem neuen Kunstverständnis auf der Suche nach Schönheit und Sinn entstehen überraschende, neue Werke. Ganz im Sinne eines Neuanfangs erkunden sie in dieser “postironischen“ Phase die Thematik von Mensch und Natur. Im Zentrum stehen dabei die leichthändig gesetzten Bleistiftzeichnungen sowie die Holz- und Keramikskulpturen. Dazu zeigen wir, quasi als “Übergangswerk“ in die neue Phase, die Videoarbeit Google Earth Art und Editionen rund ums “postironische“ Manifest.
Wir freuen uns, nach den Medienprojekten, zum ersten Mal grössere Werkgruppen aus der “postironischen“ Phase zu zeigen. Wie schon der Titel der Ausstellung sagt, wurde die Schönheit zum bestimmenden Element erkoren. Schönheit, die sich zum Teil selber bedingt – aber auch erst durch die Augen der BetrachterInnen komplettiert wird.
Bernhard Bischoff, Januar 2010
Die Ausstellung findet parallel zur grossen Retrospektive von Com&Com im Centre PasquArt in Biel statt: “la réalité dépasse la fiction“ (17.1.-14.3.2010) www.pasquart.ch