Dominik Stauch ‹PAINKILLERS›

Dominik Stauch (*1962 London, lebt und arbeitet in Thun) beschäftigt sich in seinen Arbeiten mit Kunstgeschichte, Literatur und Musiktheorie des 20. Jahrhunderts. Er arbeitet an einer konsequenten “Erweiterung“ der Malerei, indem er unterschiedlichste Medien (Ölmalerei, digitale Prints, Computeranimationen, Installationen und Skulpturen) kombiniert, dabei aber stets der Farbtheorie treu bleibt. In all den Jahren seines Schaffens ist er Maler geblieben, das stimmige Zusammenfügen von Farben und Formen ist sein Ziel. Die Reduktion auf geometrische Grundformen lässt ihm dabei den nötigen Spielraum, seinen konzeptuellen Ansatz mit neuester Technik in Einklang zu bringen.

Dominik Stauch hat für die neusten Arbeiten zum Pinsel zurückgegriffen und seine Videoarbeiten quasi auf Leinwand gebracht. Seine oft angewendete, konsequente Reduktion auf einfache, geometrische Grundformen kommt zum Zug. Die konkrete Malerei bietet dem Künstler eine grössere Farbpalette und so ist es ihm umso wichtiger, dass jede einzelne Farbe nur einmal verwendet wird. In den neuen Farbmalereien aus Acryl finden sich Hinweise auf ältere Arbeiten, wie z.B. die „Löcher“, welche in früheren Collagen vorkommen sind in den manchen Gemälden wieder zu entdecken. Die neusten Arbeiten von Dominik Stauch sind zwar keine bewegliche Malerei, wo sich die perspektivische Raumansichte aufbaut und im nächsten Moment wieder zur Zweidimensionalität zurückkehrt. Jedoch entstehen in den Leinwänden durchaus perspektivische Räume und die Formen beginnen bei näherer Betrachtung im Auge zu vibrieren. Ergänzt werden die Malereien durch zwei installative Arbeiten, welche die Formen der Gemälde im Raum widerspiegeln. Zusätzlich hat Dominik Stauch eine neue Serie Collagen gemacht, welche der Ausstellung den Titel ‹Painkillers› geben; Engel und Superhelden sind teils durch geometrische Figuren überklebt oder verdeckt.

Präsentation des Künstlerbuches
Dominik Stauch – Dig a Pony, Vexer Verlag St. Gallen / Berlin

«Dig a Pony» von Dominik Stauch verspricht Alles und Nichts. Es ist kein gewöhnliches Künstlerwerkbuch oder eine weitere Aneinanderreihung retrospektiver Arbeiten. Das Meiste bleibt offen und hat keinen Anspruch an klare Definitionen, es ist viel eher eine regelrechte Hymne an die Planlosigkeit. «Dig a Pony» feiert das Unwissen und das Ablösen von durch Macht installierten Prozessen, die alles Ungeplante vernichten. Intuitives ist nicht planbar, Kunst im weiteren Sinne auch nicht. So hat auch Unplanmässiges nicht immer Wert und Nutzen, «Dig a Pony» ist Effizienz versus Nihilismus.

Catrina Sonderegger