Erich Weiss
Der Künstler Erich Weiss ist bekannt für seine Besessenheit zweier Avantgarde-Bewegungen, die sein Denken und künstlerisches Schaffen stark geprägt haben: Dadaismus und Surrealismus. Fast immer lädt er befreundete Künstler:innen oder Kolleg:innen als Gäste ein, deren Arbeit er schätzt, bittet sie hinzu und involviert sie in seine Ausstellungen. Das Vorgehen rührt nicht zuletzt von seinem vielseitigen Hintergrund her, vom Tanz und Theater, aber auch von der Musik. So entstanden Projekte wie «Blood spilt for Nothing» mit Thomas Galler; «Bela Lugosi is Dead» mit Arno Nollen, Katia Bourdarel oder Dirk Braeckman. Die Tradition der «Kollaboration», des gemeinsamen «œuvres» von unterschiedlichen Charakteren ist zweifellos das Erbe einer surrealistischen Praxis. Wohl lässt sich sagen, «Surrealism is Weiss’ DADA». Es ist seine Passion, seit seiner Kindheit, sozusagen eine Obsession.
Erich Weiss versteht Kunst als Prozess, der auf Austausch und Zusammenarbeit basiert und nutzt das Museum oder die Galerie als Bühne für seine von Performances begleiteten Ausstellungen. Nicht selten wird auch das Publikum eingeladen, eine aktive Rolle zu spielen. Gleichzeitig bleibt Erich Weiss der Zeremonienmeister seiner Aufführungen, umgeben von Gästen und bisweilen halb vergessenen Schattenfiguren. All die partizipierenden Menschen sind Erich Weiss’ geheimen Helden und Referenzen. Was er dem Publikum schliesslich zeigt, entzieht sich klaren Deutungen, vielmehr liebt er es – wie beim Surrealismus –, den Betrachter:innen Vieldeutiges und Rätsel zu präsentieren.