FILIP HAAG: ‹ABRAKADIE & MEHR›

13.8.-12.9.2015

Filip Haag gehört zu den Magiern in der Kunst: er sieht sich aber weder als Maler, noch agiert er als Fotograf; zudem zeichnet er, ohne Zeichner zu sein zu wollen. Er arbeitet mittels fotochemischer Verfahren oder experimentiert mit Pigmenten und Farbe, wodurch faszinierenden Oberflächen entstehen und Kompositionen von irritierender Tiefe. Immer wieder versteht er es, mit seinen Arbeiten zu verblüffen.

Die Malerei von Filip Haag hat ihren Ursprung oft im Chaos, im quasi verlorenen, absichtslosen Geschmiere. Die Werke entstehen durch gelenkte Zufälle, entwickeln sich im Schaffensprozess quasi selber. Die Flächen füllen sich mit aufgetragener, aufgeklatschter Farbe; oftmals geschieht dies auch mit blossen Händen. Und aus dem vermeintlichen Chaos heraus entwickelt der Künstler die Form, die präzise Zeichnung. Seine Arbeiten sind somit eine ständige Konfrontation von natürlichem Chaos und daraus heraus konstruierter Ordnung.

Unzählige Nuancen von Schwarz dienen ihm als Grundfarbe. Diese “Schwarzstufen“ sind jedoch nicht nur Düsternis und Vergehen, sondern auch Kontrast und Gegengewicht. Wenn er Schwarz einsetzt, so malt er genau so mit Licht. Sein künstlerisches Prinzip besteht im Hervorheben bestimmter Formen durch Um- und Übermalung mittels teilweise leuchtender Farben.

Der Künstler will nie den Menschen, das Gegenständliche darstellen, sondern sein unbewusstes Umfeld, seine eigentliche Existenzgrundlage. Es handelt sich bei seinen Arbeiten immer um Vorstellungswelten, deren Bestimmung vage und offen bleibt, die jedem Betrachtenden überlassen und zugleich dem anderen verschlossen bleiben. Filip Haags Bildwelten machen Bereiche sichtbar, die über das eigentlich Sichtbare hinausgehen.