Filip Haag: ‹ODER NACH ABSPRACHE›
15.7. – 31.8.2013
Filip Haag gehört zu den Magiern in der Kunst: Sei es mittels fotochemischer Verfahren oder Experimenten mit Pigmenten und Farbe, immer versteht er es, mit seinen Arbeiten zu verblüffen. Seine faszinierenden Oberflächen oder der überraschende Bildaufbau – er lässt Kompositionen von irritierender Tiefe entstehen. Die Arbeiten entstehen mittels gelenkter Zufälle, entwickeln sich im Schaffensprozess quasi selber.
Malmittel setzt Filip Haag virtuos ein, braucht auch mal die blossen Hände, um die Bilder förmlich zu modellieren. Die Arbeiten vibrieren und lassen einen eintauchen in des Künstlers Mikrokosmos, der zum Makrokosmos der BetrachterInnen wird. Feine Farbschimmer schaffen Tiefe und lassen die Oberflächen zu schimmernden Preziosen werden. Die Werke leben von mannigfaltigen Ein- und Durchblicken und hinterfragen vielschichtig die gängigen Rezeptionsgewohnheiten.
Die Zeichnungen nehmen einen wichtigen Platz ein. Oft sind auch die Malereien im Kern aus zeichnerischen Strukturen entwickelt. Die Zeichnungen wachsen um einen Kern und mäandrieren zu beinahe surrealen Gebilden,
Die Titel der Arbeiten bilden eher Möglichkeiten, denn konkrete Hinweise auf Inhalte. Sie sind poetische Erweiterungen des Visuellen, deuten Narration im Abstrakten an.
Bernhard Bischoff, Juli 2013