‹Homebase?›: Erik Dettwiler, Andrea Loux, Verena Schwab, Markus Schwander
21.8.-25.9.04
‹Homebase?› ist der Titel der Ausstellung zum Saisonstart 2004/2005. Die Galerie präsentiert eine Gruppenausstellung mit vier Schweizer KünstlerInnen, die lange Zeit im Ausland lebten und immer wieder als NetworkerInnen Beziehungen mit dem Ausland pflegen und knüpfen. ‹Homebase?› will nicht didaktisch Beziehungen herstellen, wie stark Aufenthalte in Ateliers eine Arbeit verändern können. Vielmehr soll generell aufzeigt werden, wie wichtig und nachhaltig es ist, dass Kunstschaffende für ihre künstlerische Entwicklung Kontakt mit dem Ausland haben. Nur so kann ein interkultureller Dialog entstehen, der im Rahmen einer immer globalisierteren Umwelt weiter geführt werden kann. Atelierstipendien sind wichtig und bedürfen – trotz allgemeiner Sparmassnahmen – weiterer Unterstützung. Die vier vorgestellten Positionen zeigen auf, wie wichtig ein Austausch über die Grenzen hinaus ist – auch für die gesamte Kunstszene.
Erik Dettwiler gehört zu den grossen Kennern des Balkans. Zahlreiche Reisen führten in durch Ex-Jugoslawien, Albanien und Mazedonien. Er durchstreift die Gebiete und sucht nach Motiven, die er dann mittels Fotografie und Video weiter verarbeitet. Er ermöglicht einen unerwarteten Blick in eine lange «verschlossene» Welt – tiefgründig und manchmal doch überraschend humorvoll.
Andrea Loux hat eine enge Beziehung zu Berlin. Ihre Arbeiten beschäftigen sich meist mit dem grossen Thema des Interieurs in verschiedensten Umsetzungen. Mal sind es Tuschezeichnungen, dann Fotografien oder neu auch Collagen. Ihre Collagen entstehen aus Fundstücken alter Einrichtungskataloge und werden mit Gouache, Grafitstift oder Tusche zusätzlich überarbeitet.
Verena Schwab reist oft nach Italien – abgelegene Landschaften oder leer geräumte Gemüsemärkte bilden den Ideenpool für viele ihrer Arbeiten. «Rescue Study» ist eine poetische Annäherung ans Leben selbst. Eingewickelt in einer wärmenden Lebensrettungsfolie platziert sich die Künstlerin als schimmernde Skulptur in einer idyllischen Landschaft. Ein Video und dazugehörige Fotos beleuchten unterschiedliche Phasen der Performance.
Markus Schwander hat zahlreiche Kontakte mit Südafrika. Immer wieder findet man in seinen Werken eine Auseinandersetzung mit diesem Land – besonders augenfällig ist dies in seinen Zeichnun-gen. Sein plastisches Werk fügt sich bestens ins zeichnerische ein; vergrösserte Kaugummis ermöglichen eine ungewohnte Makrosicht, das vermeintliche Formlose wird zu einer ungeahnten Topographie.
Die Positionen sind medial sehr unterschiedlich und doch ergibt sich ein schönes Gesamtbild und ein äussert spannender Einblick in aktuelle Schweizer Kunsttendenzen.
Bernhard Bischoff, August 2004