Katia Bourdarel: ‹LA PROMESSE DE L’HORIZON›
24.4.–24.5.2014
Katia Bourdarel entführt multimedial in eine fiktive Märchenwelt und arrangiert ihre mystisch anmutenden Arbeiten feinsinnig zu vor-dergründig “hübschen“ Motiven. Meisterhaft malt und zeichnet sie ihre imaginierten Welten und entrückt die BetrachterInnen in eine verloren geglaubte, aber doch eigentlich sehr präsente Welt, in der das unverdorben Gute und das Böse noch sehr nahe zusammen liegen. Ihre Bilder erzählen eine geheimnisvolle Geschichte von Lieblich-keit und Bedrohung, Zuneigung und Verstossensein. Das ständige Pen-deln zwischen einem vermeintlich “Guten“ und einem vermeintlich “Bösen“ lässt einen dauernd in der Schwebe, im Ungewissen. Katia Bourdarel ist eine Meisterin im Weben von Erzählsträngen – den Aus-gang lässt sie offen und bietet einem mehrere Möglichkeiten zum Weiterdenken an, und lässt die BetrachterInnen in ihren Aquarellen in eine neue Dimension eintauchen. Es sind Bildergeschichten, Mär-chengeschichten ohne Anfang und ohne Ende.
Neben einer grossen, eigens geschaffenen Wandmalerei bieten mehre-re, in den letzten Jahren entstandene Serien einen Überblick über das ungewöhnliche Schaffen. In “Les eaux dormantes“ nimmt die Künstlerin etwa ein immer wiederkehrendes Motiv von jungen Frauen im Wasser auf. Sie tauchen auf oder spiegeln sich in der Oberflä-che. Auch in “Le miroir du ciel“ ist der Spiel mit Wasser und Spie-gelungen zentral; sie bildet Arme und Hände, die die Wasseroberflä-che berühren meisterhaft ab und lotet dabei verschiedene Darstel-lungsmöglichkeiten gekonnt aus. “Fleuriade“ und “Je t’aime“ sind wunderbare Liebeserklärungen an Blumen.
Im Raum von Videokunst.ch zeigt sie zudem die in Trickfilmtechnik entstandene Videoarbeit “La Danse du Papillon“ – der vielsagende Titel der Videoarbeit führt weg von der Realität in eine irreale Traumwelt des “Dazwischens“.
Bernhard Bischoff, April 2014