Samuel Blaser, Christian Denzler, Radenko Milak, Kotscha Reist ‹(Hi)Stories›
12.9-18.10.2014
Mit (Hi)Stories zeigt die Galerie vier unterschiedliche, der gegenständlichen Kunst verpflichtete Künstlerpositionen in einer spannenden Gruppenausstellung. Alle verarbeiten mit neuen Werken individuelle Mythen und setzen sie in einen allgemein gültigen Kontext. Die Geschichten mit offenem Ausgang werden in verschieden Medien erzählt: mit Malerei, Zeichnungen, Objekten und Text.
Samuel Blasers Werk lässt sich in vier Hauptgruppen unterteilen: Porträts nehmen einen besonderen Stellenwert ein, dann symbolisch aufgeladene Miniaturen, absurde Situationen menschlicher Existenz sowie Darstellungen von Landschaft – metaphorisch und auch ganz konkret. Die Arbeiten oszillieren denn auch zwischen Ernst und Schalk oder Trauer und unbeschwerter Freude. Stets sind sie aber äusserst malerisch umgesetzt – manchmal vereinfachend reduziert, dann wiederum mit komplexem Bildaufbau.
Zum ersten Mal ist Christian Denzler mit Arbeiten in der Galerie zu sehen – und stellt sich so auch als neuer Künstler der Galerie vor. Er tut dies mit einem kleinen Einblick in sein umfangreiches Schaffen. Innerhalb seiner künstlerischen Tätigkeit ist eine gleichrangige Auffassung von Zeichnung und Malerei feststellbar, die er mit unterschiedlichen Techniken wunderbar zelebriert. Dazu kommen Textarbeiten – die er erstmals auch als Skulptur ausstellt.
Radenko Milaks Arbeiten leben vom klaren “Hell-Dunkel-Kontrast“ – persönliche Erlebnisse oder historische Momentaufnahmen fügt er zu neuen Kompositionen und verbirgt in allen Arbeiten heimlich Fallstricke. Er beschränkt sich bei den Zeichnungen auf schwarze Wasserfarbe, die er mittels Fliesstechniken und mit speziellem Pinseleinsatz mehrschichtig aufbaut.
Kotscha Reists Malerei liegen Fotovorlagen zugrunde, die er frei interpretierend und manchmal variierend auf Bildträger überträgt. Meist stammen die Referenzen aus Zeitungen und Zeitschriften; oft verwendet er aber auch gefundene oder eigene Fotografien. Mal schemenhaft zurückhaltend, mal kraftvoll inszeniert, breitet sich vor den BetrachterInnen ein Kosmos zwischen Aktualität und Historie aus. Landschaften und Interieurs stehen gleichberechtigt neben figurativen Arbeiten oder Stillleben.
Bernhard Bischoff, August 2014