Tashi Brauen / Gian Losinger ‹Tomorrow’s Wind Blows Tomorrow›
8.4. – 14.5.2022
Erstmals zeigt die Galerie Bernhard Bischoff & Partner arbeiten der beiden Künstler Tashi Brauen (*1980) und Gian Losinger (*1996). Beide sind in Bern aufgewachsen und zur Schule gegangen. Tashi Brauen hat den Bachelor of Fine Arts an der Hochschule für Gestaltung und Kunst in Basel absolviert und lebt und arbeitet in Zürich. Gian Losinger hat eine Assistenzzeit bei Marco Grob in New York absolviert und Kunstgeschichte in Bern studiert. Aktuell macht er an der HEAD in Genf einen Bachelor of Fine Arts mit dem Fokus Fotografie und lebt in Lausanne.
Ursprünglich kommt Tashi Brauen aus der Fotografie. In frühen Arbeiten lichtet er arrangierte Papierobjekte ab, welche auf homogenem Grund zu schweben scheinen. In den fortlaufenden Arbeiten setzt sich der Künstler direkt mit dem Papier als Herstellungsmaterial auseinander. Das Papier wird mit Farbe behandelt und z.T. werden ihm «Verletzungen» hinzugefügt, welche sich durch Knicke, Bruchstellen oder Risse manifestieren. Zu einfach wäre es die Werke als Papierarbeiten zu bezeichnen. Viel mehr sind es Gemälde aus Papier. Zusätzlich zu den «Rissgemälden» sind Collagen zu sehen. Ausgangslage für diese sind Seiten aus dem DU Magazin. Während dem Lockdown hat Tashi Brauen mit dem vorhandenen Material in seinem Atelier angefangen zu experimentieren. Darunter Berge von DU Zeitschriften, welche er mit Farbe bearbeitet hat und zu eigenen Werken adaptiert hat.
Gian Losinger hat für seine Werke die Fotografie als Medium gewählt. Seine Bilder können als Alltagsstilleben gelesen werden. Sie schreiben sich in die Geschichte der Vanitas Bilder ein. Sie pendeln zwischen Schönheit und Traurigkeit hin und her. Die Arbeiten fordern uns heraus, unser bisheriges Weltbild zu hinterfragen und uns für eine andere, spielerische Art der Betrachtung und des Umgangs mit unserer Umgebung zu öffnen. Oft sind es alltägliche Dinge, welche den Künstler faszinieren, weil in diesen oft eine verborgene Qualität steckt. «Ich versuche, die Welt mit offenen Augen und einem offenen Herzen zu betrachten und halte diesen Versuch in Bildern fest.»
Der poetische Titel der Ausstellung ‹Tomorrow’s Wind Blows Tomorrow› stammt aus einem Gedicht eines buddhistischen Zen Mönches. Die beiden Künstler fühlen sich durch die Aussage bestätigt, sich darauf zu konzentrieren, was der heutige Tag bringt und gespannt sein, was morgen sein wird. Alles ist vergänglich und alles ist in Veränderung ist zentraler Bestandteil beider künstlerischer Arbeiten.